Media-Center mit Raspberry Pi und OpenELEC, Teil 2

Vor kurzem schrieb ich über den Aufbau des Media-Centers mit dem Raspberry Pi und OpenELEC. Danach gab es noch ein paar Baustellen, oder anders gesagt – lose Enden mussten verknüpft werden. Zunächst wurde der USB-Hub angeschlossen. Dabei gab es wie erwartet keinerlei Probleme oder Herausforderungen – einmal angeschlossen, funktionierte der Hub perfekt.

Soundausgabe – Lösungen…

Als nächstes war der Sound an der Reihe. Dazu hatte ich mir die billigsten USB-Soundkarten mit C-Media-Chips CM108 und CM109 besorgt, die unter anderem laut Bericht in der c’t problemlos am Raspberry Pi funktionieren sollten. Somit flugs eingesteckt, woraufhin ich mich auf eine langwierige Installation gefasst gemacht habe. Doch weit gefehlt – OpenELEC bzw. Kodi erkannte die USB-Erweiterung auf Anhieb und stellt ein neues Ausgabegerät in den System-Einstellungen zur Verfügung.

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Tatsächlich konnte nach entsprechender Auswahl Sound aus den angeschlossenen Aktivboxen erklingen. Und besser als der krächzende Klang des Displays war er auch noch. Insofern Ende gut, alles gut?

…und Probleme…

Fast. Denn der Versuch, per DVB-T-Stick fernzusehen, endete in Aussetzern, Bildstörungen, verschobenen Bildinhalten usw.. Die Tonausgabe funktioniert zwar, aber der Fernsehempfang war zu vergleichen mit dem Ergebnis einer schlechten Zimmerantenne. Mit diesem Trade-Off hatte ich zugegebenermaßen nicht gerechnet.

Sowohl DVB-T-Stick als auch Soundkarte waren zunächst am USB-Hub angeschlossen. Doch auch ein Umstecken der Soundkarte an den Raspberry Pi führte nicht zur Besserung. Ebenfalls waren die Ergebnisse beider USB-Soundkarten und somit C-Media-Chips identisch. Die genaue Ursache ließ sich ebenfalls nicht ermitteln. Ob die USB-Schnittstelle überlastet war durch DVB-T-Stick und Ausgabe auf die Soundkarte, oder der Raspberry Pi einfach überlastet war, konnte mir Google nicht verraten, und auf eine weiter gehende Analyse habe ich aufgrund des enttäuschenden Ergebnisses auch verzichtet. Soll heißen, die paar Euro waren es (mir) nicht wert, sich weiter damit zu beschäftigen. Empfehlen kann ich die USB-Soundkarten jedenfalls nicht.

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USB-Soundkarten mit C-Media-Chip CM108 und CM109

 

… und eine neue Lösung

Nach dieser Enttäuschung kam nur eine möglichst „schmerzlose“ Lösung in Betracht, und zwar in Form eines HDMI-Audio-Extractors. Die Sound-Ausgabe per HDMI funktionierte bewiesenermaßen gut, also bestellte ich mir das kleine Kästchen und noch ein kurzes HDMI-Kabel für den Anschluss daran. Diese Lösung führte auch endlich zum Erfolg – akzeptable bis gute Soundausgabe an den Aktivboxen, die aufgrund meiner bis dato verwendeten alten „Brummer“ ebenfalls neu bestellt worden waren.

Fazit

Das Media-Center läuft – endlich. Inzwischen sogar mit vernünftiger Sound-Ausgabe. Bis dahin war es jedoch ein Weg, der länger war als ich ihn anfangs eingeschätzt hatte. Insbesondere die Aufwände rund um den Sound haben doch einige Zeit, Nerven, aber letztlich auch Geld gekostet. Zu allem Überfluss besteht das „Media-Center“ aus genau fünf Geräten – dem Raspberry Pi, dem USB-Hub, dem HDMI-Audio-Extractor, den Aktivboxen und dem LCD-Bildschirm. Inklusive der Notwendigkeit von fünf Netzanschlüssen und vier Netzteilen. Das führt zu einigem „Kabelsalat“, der so leicht nicht zu verstecken ist.

Von der Technik her ist das System natürlich interessanter und vielseitiger als ein normaler Flachbildfernseher… Dennoch bleibt ein leicht gemischtes Gefühl, immerhin ist einiger Aufwand hinein geflossen, auch finanzieller Natur. Aber die Lösung funktioniert, und gegen die vielen Kabel könnte auch das eine oder andere neue Möbel helfen. Das wird dann wohl die nächste Baustelle…

 

 

2 Gedanken zu „Media-Center mit Raspberry Pi und OpenELEC, Teil 2“

  1. Hallo Ralf,

    könntest Du vielleicht ein paar Worte zu den von Dir getesteten USB-Soundkarten sagen?
    Ich baue derzeit ein Multiboom-Audio-System mit aktiven Lautsprechern und suche noch nach einer günstigen Lösung, die aber auch qualitativ meinen Ansprüchen genügt.

    1. Um ehrlich zu sein, fristen die beiden USB-Soundkärtchen seit den enttäuschenden Tests ihr Dasein bei mir in der Schublade… Insofern kann ich leider wenig zum Sound an sich sagen, weil mir die Ruckler des Fernsehempfangs jeglichen Spass dabei verdorben haben. Im Test der c’t (http://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-7-Test-Soundkarten-fuer-den-Raspberry-Pi-2563395.html) wurde soweit ich weiss auch die Soundqualität betrachtet, evtl. wirst Du dort eher fündig. Andererseits – für 3,50 EUR oder so ist das Risiko der Fehlinvestition auch eher gering. 😉

      Beste Gruesse,
      Ralf

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Kategorien: Allgemein Hardware